Zum zehnjährigen Jubiläum der ersten Besetzung des Hambacher Waldes gebe ich mit Matthias Jung, Thekla Ehling und Todde Kemmerich die Fotodokumentation „10“ heraus!
Am 14. April 2012 wurden im Rahmen des „Wald statt Kohle“-Festes die ersten Baumhäuser in den Wipfeln des Hambacher Waldes errichtet. Von diesem Moment bis #HambiBleibt war es ein langer Weg, auf den wir in dem Bildband zurückblicken. Im Grundgedanken im Kopf zunächst als ein Fotobuch angedacht, entstand das nun vorliegende Werk als Fotomagazin: wieder mit sehr viel Herzblut, begeisterungsfähigen und engagierten Menschen und in zahlreichen unbezahlten und unbezahlbaren Arbeitsstunden. Wir wollen damit auch Danke sagen, besonders an die erste Generation „Waldbesetzung“, die den Anfang machte, und an alle, die sich für den Erhalt des Hambacher Waldes eingesetzt haben.
Ein besonderes Anliegen von „10“ ist es auch, einmal all den Fotograf*innen, Videographer*innen und Filmemacher*innen, die die Bilder aus dem Hambi in die Welt schickten, zu danken. Stellvertretend für sie haben die 16 Fotograph*innen Angie, Daniel Chatard, Thekla Ehling, Michael Goergens, Andi Heuser, Matthias Jung, Todde Kemmerich, David Klammer, Paul Kröfges, Jennifer Lost, Steffen Meyn, Achim Mohné, Neha Hirve, Hubert Perschke, Sophie Reuter, Tim Wagner, Fabian Weiss ihre Arbeiten gerne und honorarfrei zur Verfügung gestellt. Todde Kemmerich zeichnet in einer ausführlichen Timeline der Ereignisse von zehn Jahren Waldbesetzung nach. Unterstützt von spezillem Kartenmaterial entstand so entstand mit „10“ eine 240 Seiten starke, großformatige Kombination aus künstlerischen, aktivistischen und dokumentarischen Ansichten. Grafik und Konzeption setzte Simon Roth vom Studio serveandvolley mit Expertise und Leidenschaft für Details um. ’10‘ erschien am 14. April 2022 zum Preis von 28,- € im Verlag Kettler (ISBN: 978-3-86206-986-6) und kann hier bestellt werden.
Der Hambacher Wald wurde und wird als Symbol für Vieles hergenommen. Für mich bleibt er ein Zeichen dafür, dass sich Engagement und Einsatz lohnen: für Überzeugungen, für ein Miteinander in solidarischer Vielfalt und eine bessere Welt und ein besseres Leben für Alle. Ganz im Sinne des Statements von Herrn Zimmermann, dem auch Maulwurf genannten jungen Menschen, der bei der Räumung der ersten Waldbesetzung vier Tage in einem Tunnel ausharrte: „Es kann so leicht sein, einen Riesen zu besiegen, wenn man viele ist“.
Der Hambacher Wald ist voller berührender Geschichten, schöner ebenso wie trauriger. Er ist ein Wald, der eine gute Zukunft verdient hat und der sich erholen muss von den Strapazen der letzten Jahre, und der in einen anderen Besitz überführt werden muss. Er ist ein schützenswerter Wald, dessen Erhalt noch längst nicht gesichert ist, droht doch seine Verinselung inmitten von Kiesgruben wie dem geplanten Manheimer Loch. Er braucht eine großräumige Vernetzung mit den anderen wertvollen alten Waldrelikten, die mitgerettet wurden: der Steinheide, dem Merzenicher Erbwald, dem Bürgewald. Er ist ein Wald, in dem Geschichte geschrieben wurde. Im 8. Jahrhundert, als der heilige Arnold von Arnoldsweiler ihn Karl dem Großen mit einer List abtrotzte und den Menschen als Allmendewald zurückgab. Und im 21. Jahrhundert, als wir ihn vor seiner endgültigen Zerstörung vor dem Kohlekonzern RWE retteten. Er ist ein historischer Ort, ein einzigartiger Natur- und Lebensraum, ein zauberhafter Wald, ein Refugium, das es mitsamt all seiner Geschichten zu bewahren gilt.
„10“ ist ab sofort hier über den Verlag Kettler bestellbar.
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