Kerpen, 17.01.2022. Zur morgigen Vorstellung von Zwischenergebnissen eines Gutachtens zu drei Planungsvarianten des Tagebau Hambachs im Ausschuss für Stadtplanung und Verkehr der Kolpingstadt Kerpen äußert sich Antje Grothus, grüne Kerpener Direktkandidatin für den Landtag, wie folgt:
„Die Planungen der RWE zur Abbaggerung Alt-Manheims sind absurd. RWE möchte eine Kirche
abreißen und produktive landwirtschaftliche Flächen zerstören, um Kies zu fördern. Wer so etwas
ernsthaft in Erwägung zieht, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt und verweigert sich dem
Strukturwandel. Ich erwarte von Politik und Verwaltung in Kerpen, alles für den Erhalt des Dorfes
in Bewegung zu setzen.“
Das Gebiet zwischen der Trasse der alten Autobahn 4 und dem Manheimer Ortskern wird dringend für den Strukturwandel benötigt. Der dortige Lössboden eignet sich bestens für die Entwicklung
zukunftsweisender Agrartechnologien und die Trasse selbst kann als Arnoldustrail Teil eines Radschnellwegs zwischen Köln und Aachen werden. Werden diese Flächen hingegen zerstört, werden damit auch deren Potentiale im Strukturwandel zerstört. „Wir sollten die Flächen bei AltManheim für den Strukturwandel nutzen sie anstatt für Kiesabbau zu verschwenden“, so Grothus.
Dem Manheimer Loch stehen außerdem unüberwindbare Hindernisse im Weg: In Alt-Manheim leben noch Familien, die enteignet und zwangsumgesiedelt werden müssten. Angesichts der letzten Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtes zu Enteignungen für den Kohleabbau ist davon
auszugehen, dass Enteignungen für den reinen Massengewinn einer juristischen Prüfung nicht standhalten können. Bereits jetzt werden große Mengen Sand und Kies am Tagebau Hambach gefördert (in der Karte oben zwischen dem TB Hambach und den blau / rot gestrichelten Linien).
Diese werden allerdings verkauft und nicht zur Stabilisierung der Böschungen verwendet. Und nicht zuletzt beruhen all diese Planungen auf der Idee, dass der Hambacher Restsee umgesetzt wird. Angesichts des klimawandelbedingten Wassermangels – man denke an den scheiternden Cottbusser
Ostsee in der Lausitz und sommerliche Niedrigpegel im Rhein – ist dessen Umsetzbarkeit fraglicher, als bisher angenommen.
„Insgesamt sind die Planungen der RWE also abzulehnen und einen Verlauf des Bergbaus bis
maximal vor der ehemaligen A4 zu planen“, so Grothus.
Kontakt: presse@antjegrothus.de ; 0172 92116643
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