Erftstadt-Blessem, 16.12.2022. Die Klimaaktivistin und Landtagskandidatin der Grünen Antje Grothus
besuchte am Montag erneut den von der Flut schwer getroffenen Stadtteil Erftstadt-Blessem. Sie
verschaffte sich einen Überblick über die Lage an der eingestürzten Kiesgrube und traf Vertreter des
Bürgerforums Erftstadt-Frauenthal e.V., die ehrenamtlich betroffene Familien beim Wiederaufbau
unterstützen. Zusammen mit der Kölner Fotoagentur laif hatte sie mit der Aktion Solidarische
Weihnachtskarte eine vierstellige Summe an Spenden für das Bürgerforum gesammelt. „Der
Wiederaufbau ist ein Marathon, kein Sprint. Auch fünf Monate nach der Flut helfen Unterstützung
und Solidarität den Menschen, die im Sommer alles verloren haben. Deswegen geht meine
Weihnachtsspende dieses Jahr an das Bürgerforum in Blessem und ich würde mich freuen, wenn
andere ebenfalls dorthin spenden. Wir dürfen die Opfer der Flut nicht vergessen.“, so Grothus zu
der Aktion.
Die Mitglieder des Bürgerforums verteilen aus einer Garage heraus dringend benötigte Materialien.
„Letzte Woche war hier alles voll mit Steckerleisten, jetzt liefern wir mit unserem Lastenrad einen
Wandtrockner aus. Das hier ist ein Durchgangslager, hier geht alles schnell rein und raus. Und weil
wir ehrenamtlich und direkt vor Ort sind, haben wir auch keine Verwaltungskosten, sondern
Spenden kommen direkt an“, beschreibt Geschäftsführer Gottlieb Richardt die Arbeit des Vereins.
Seit der Flut seien über 250.000 Euro gespendet worden. „Die teils bundesweite Solidarität hilft uns
hier in Blessem, weiterzumachen. Aber ehrlich gesagt brauchen wir noch weitere Unterstützung,
denn hier ist einfach unglaublich viel zerstört und bisher ist das alles nur ein Tropfen auf den heißen
Stein“. Der Verein vergibt je nach Bedürftigkeit Sachspenden an betroffene Haushalte. Richardt
kritisiert komplizierte Antragsformulare und mangelnde Hilfestellung durch die Behörden. Deshalb
sei die Unterstützung durch Vereine so wichtig.
Das Materiallager des Bürgerforums liegt unweit der Burg Blessem, welche durch flutbedingte
Erdrutschungen in die örtliche Kiesgrube stark beschädigt wurde. Dort erklärte Herr Richardt, wie
die Wassermassen eine Fläche in Größe mehrerer Fußballfelder wegschwemmte und mehrere Häuser zum Einsturz brachte. „Wir können von Glück reden, dass in Blessem keine Todesopfer zu beklagen sind. Aber warum eine Erweiterung der Kiesgrube mitten im offiziellen Überschwemmungsgebiet der Erft genehmigt wurde, muss aufgeklärt werden“, so Richardt. Grothus sagte ihre Unterstützung für die Forderung ‚Keine Kiesgrube mehr in Blessem‘ zu und versicherte, auch weiterhin die Bürgerinnen und Engagierten vor Ort aktiv zu unterstützen.
Im November besuchte Grothus gemeinsam mit Verena Schäffer, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, die vom Hochwasser betroffenen Gebiete in Euskirchen und Erftstadt. Dort sprachen sie mit den beiden Bürgermeisterinnen, dem Chef der Feuerwehr und dem Wiederaufbaubeauftragten von Erftstadt und betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern. „In den Flutgebieten zeigt sich auf dramatische Weise, dass der Klimawandel wie ein Boomerang zu uns zurück kommt. Aufklärung des Behördenversagens bei Warnketten und der Genehmigung der Kiesgrubenerweiterung in Blessem, langfristige Unterstützung der Betroffenen und verstärkte Anstrengungen beim Klimaschutz und der Klimawandelfolgenanpassung müssen daher jetzt ganz oben auf der Agenda stehen“, so Grothus.
Antje Grothus tritt auf dem aussichtsreichen Platz 13 der Landesliste der Grünen und als
Direktkandidatin im an Erftstadt-Blessem angrenzenden Wahlkreis Rhein-Erft II zur Landtagswahl
im Mai 2022 an.
Kontakt Antje Grothus: 0172 921 6643 ; presse@antjegrothus.de
Bürgerforum Blessem-Frauenthal e.V.: 02235-75525 ; info@buergerforum-blessem-frauenthal.de
Verwandte Artikel
PM: Rekultivierung im Rheinischen Revier – Landtags-Gutachten bezweifelt Rechtmäßigkeit von Enteignung einer bewohnten Hofstelle zur Massengewinnung
Ein heute veröffentlichtes unabhängiges Rechtsgutachten bezweifelt, dass Enteignungen von bewohnten Hofstellen im Rheinischen Reviers den Betroffenen zuzumuten sind. „Es ist völlig aus der Zeit gefallen, heute noch Menschen ihre Felder oder gar ihr Haus für den Tagebau wegzunehmen“, so Antje Grothus.
Weiterlesen »
PM: Reviervertrag 2.0 bleibt hinter seinen Möglichkeiten zurück ++ Bestehende Leerstellen müssen gefüllt werden
Weiterlesen »
PM: Am Tagebau Garzweiler drohen neue Enteignungen ++ „Neuplanung des Tagebaus notwendig“
Im Bereich des aktuell genehmigten Betriebsplans für den Tagebau Garzweiler befinden sich Flächen, deren Eigentümer nicht an RWE verkaufen wollen. Im geplanten Abbaugebiet drohen langwierige und juristisch unsichere Enteignungen auch nach der Räumung Lützeraths.
Weiterlesen »